Prof. Dr. Wilhelm Uhlenbruck, der bis zuletzt Ehrenvorsitzender des Arbeitskreises für Insolvenzwesen Köln e.V. war, ist am 30. Juni 2023 im Alter von 92 Jahren verstorben. Aus einer Medizinerfamilie stammend, hat er sich als Jurist einen Namen auf dem Gebiet des Medizinrechts gemacht. So geht beispielsweise die Patientenverfügung auf ihn zurück.

Bundesweite Bekanntheit erlangte Uhlenbruck als zuständiger Konkursrichter im Vergleichsverfahren zur Abwicklung der Herstatt-Bank. Die Entwicklung des deutschen Insolvenzrechts prägte er maßgeblich, nachdem er 1978 vom damaligen Bundesminister der Justiz Hans Jochen Vogel in die seinerzeit eingesetzte Kommission zur Reform des Insolvenzrechts berufen worden war, der er bis 1985 angehörte. Neben seiner Berufstätigkeit als Richter und Honorarprofessor der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln publizierte er umfangreich zum Insolvenzrecht, sein InsO-Kommentar, kürzlich in der 16. Auflage erschienen, gilt als Standardwerk. Der Bundesverband der Insolvenzverwalter (VID) pflegt sein Andenken durch die Vergabe des nach ihm benannten Uhlenbruck-Preises für herausragende juristische Arbeiten zum Insolvenz-, Restrukturierungs- und Sanierungsrecht, der im Herbst dieses Jahres bereits zum vierten Mal vergeben wird.

Bei allen Verdiensten blieb er immer zugewandt und aufgeschlossen und wurde von allen, die ihn kannten, für seine Herzlichkeit geschätzt. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und engen Begleitern.