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Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen konstant, Deutschland zeigte sich im europäischen Vergleich stabil

Die vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und dem Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zeigen weiterhin eine konstante Entwicklung bei den Unternehmensinsolvenzen in Deutschland, jeweils im Vergleich zu den Vormonaten.

Verglichen mit dem Vorjahr liegt der Anstieg allerdings im zweistelligen Bereich – lt endgültigen Zahlen des Statistischen Bundesamts für das erste Quartal ergab sich ein Plus von 18,2 % gegenüber dem Vergleichszeitraum. Die offenen Forderungen aus den gemeldeten Unternehmensinsolvenzen lagen bei 6,7 Mrd. Euro gegenüber 3,9 Mrd. Euro im ersten Quartal 2022.

Das IWH weist darauf hin, dass der größte Anteil der Insolvenzen jüngere Unternehmen mit einem Alter von unter 10 Jahren betrifft, die neue Produkte und Konzepte auf ihre Marktfähigkeit hin überprüfen und somit fast zwangsläufig anfälliger sind.

2022: Unternehmensinsolvenzen in Europa teils drastisch gestiegen

In einer im Mai veröffentlichten Auswertung der Bonitätsauskunft Creditreform für das Jahr 2022 zeigte sich das Insolvenzgeschehen in Deutschland vergleichsweise stabil.

Die Erhebung ergab für Westeuropa (EU-14-Staaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien) sowie Großbritannien, Norwegen und die Schweiz) beinah ein Viertel mehr Unternehmensinsolvenzen als im Vorjahr mit besonders heftigen Anstiegen in Österreich, gefolgt von Großbritannien und Frankreich mit Werten zwischen 50 und 60 %. Deutschland findet sich hier mit einem Anstieg um 3,8 % am unteren Ende der Länder mit steigenden Zahlen.

Am anderen Ende der Skala steht Griechenland mit einem deutlichen Rückgang von knapp 60 %. Sinkende Zahlen verzeichneten außerdem Italien, Portugal, Luxemburg sowie Dänemark.

Quellenhinweise:
Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 231 vom 16. Juni 2023
sowie
Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Pressemitteilung 15/2023: IWH-Insolvenztrend: Zahl der Firmenpleiten stabil, vor allem junge Unternehmen betroffen

Creditreform, Pressemeldung vom 11. Mai 2023: Unternehmensinsolvenzen in Europa, Jahr 2022