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Anstieg der Regelinsolvenzen im August

Nach einem Abwärtstrend im ersten Halbjahr des Kalenderjahrs zeigt sich lt. heutiger Meldung des Statistischen Bundesamtes im August erstmalig wieder ein Anstieg der Insolvenzzahlen: die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen ist im August um 6,6 % gegenüber dem Vormonat angestiegen. Dabei wird auf einen Zeitverzug bei den Zahlen verwiesen, da die Verfahren sich erst nach der ersten Entscheidung der Insolvenzgerichte in der Statistik zeigten. Im ersten Halbjahr waren die Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 4 % weniger Unternehmensinsolvenzen noch rückläufig.

Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechnet lt. Meldung vom 6. September nun mit einer Trendwende und hat die eigene Prognose für den September aufgrund der aktuellen Zahlen leicht nach oben korrigiert – statt zuvor 20 % rechnet das Institut nun mit einem Zuwachs von 25 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Der Anstieg der Zahlen zeige, dass viele Unternehmen die Rentabilität ihres Geschäftsmodells durch dauerhaft steigende Kosten bedroht sehen.

„Von einer drohenden Insolvenzwelle kann trotz steigender Zahlen derzeit nicht gesprochen werden“ stellt Prof. Dr. Steffen Müller (Leiter der Abteilung Strukturwandel und Produktivität) dennoch fest.

Zu den Pressemitteilungen:
Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 382 vom 12. September 2022
sowie
Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Pressemitteilung 21/2022:
"IWH-Insolvenztrend: Ein Viertel mehr Firmenpleiten als im Vorjahr, Tendenz steigend“